Ganz nach dem Motto Heimatliebe habe ich dieses Jahr wieder einige Orte in Deutschland besucht. Vor einigen Wochen habe ich ja bereits über meinen Urlaub in Ostfriesland berichtet. Auf dem Weg dorthin stand ein Wochenende im Naturschutzgebiet Lüneburger Heide auf dem Programm, denn ich wollte schon immer einmal die dortige Heideblüte in ihrer vollen Pracht erleben!
Auch wenn die Lüneburger Heide das ganze Jahr über ein beliebtes Reiseziel ist, ist sie vor allem in den sechs Wochen der Heideblüte ein besonderes Highlight. Von Anfang August bis Mitte September blüht die dortige Heide nämlich in ihrer vollen Pracht und lässt den Naturpark in zartem Lila erstrahlen. Ein wunderschöner Anblick, der einen an jedem Eck wieder neu begeistert.
Das Naturschutzgebiet ist ein tolles Reiseziel für alle, die einige entspannte Wanderungen durch die Natur genießen wollen. Wer dort wandern möchte, muss sich hierauf auch nicht groß vorbereiten. Es gibt immer mehrere Rundwege mit unterschiedlicher Länge, welche in den kleinen Dörfern des Naturparks starten und enden. Wer eine längere Wanderung vornehmen möchte, läuft einfach mehrere Rundwege nacheinander ab. Diese sind so angelegt, dass man immer ein anderes Gebiet entdecken kann.
Übernachtet habe ich in Oberhaverbeck mitten im Naturpark - kein Handyempfang, kein Internet, dafür aber Natur pur. Die dortigen Rundwege führten unter anderem durch die an die Heide grenzenden Wälder sowie zum Totengrund, einem 30 ha großen Kessel am Wilseder Berg. Die Wege durch die Heide sind gut ausgeschildert und einfach zu gehen, solange man festes Schuhwerk trägt. Belohnt wird man dann von lila Feldern, so weit das Auge reicht.
Wo viele Blüten und unberührte Natur sind, dort ist auch immer eine Vielzahl an Tieren zu entdecken. Gleich zu Beginn meiner Wanderung, als ich noch früh am Morgen unterwegs war, traf ich auf zwei Rehe, die inmitten der Heide grasten. Auch Schmetterlinge sieht man immer wieder am Wegesrand entlang fliegen.
Doch am bedeutendsten sind wohl die Bienen und Schafe in der Lüneburger Heide. Immer wieder stößt man auf kleine Unterstände, die an Schutzhütten für Wanderer erinnern, allerdings von Imkern als "Wohnort" für ihre Bienenvölker genutzt werden. Aus gutem Grund summt und brummt es in der ganzen Heide, denn die fleißigen Bienchen haben dort viel zu tun. Der entstandene Heidehonig kann dann in den Dörfern in der Heide erworben werden und ist ein ganz besonderes Mitbringsel.
Ein Ausflug in die Lüneburger Heide wäre aber nicht vollkommen ohne eine Begegnung mit den dort lebenden Schafen, den Heidschnucken. Diese Rasse ist ein wichtiger Bestandteil des Naturparks, denn die Heidschnucken sorgen dafür, dass die Wiesen nicht verholzen und somit weiterhin genug Lebensraum für die Heide besteht. Wer durch die Heide wandert, begegnet hier und da einem Schäfer und seiner Herde. Und wenn sich die süßen Tiere dann auch noch streicheln lassen, war das Wochenende ein voller Erfolg!